
Allem Gesinnungswandel von Einzelpersonen zum Trotz: wenn es Ernst wird, stehen ÖVP und AHS-LehrerInnengewerkschaft wie seit eh und je auf der Bremse. Obwohl eine gemeinsame Schule der 10-14 Jährigen, wie auch von Enzenhofer betont, nur flächendeckend Sinn macht, mussten in Oberösterreich 29 Anträge auf Einführung einer neuen Mittelschule abgelehnt werden. Der Grund: Offiziell ist die neue Mittelschule ein Schulversuch. Und solche dürfen in nicht mehr als 10 Prozent aller Schulen durchgeführt werden. An dieser gesetzlichen 10-Prozent-Grenze hält die ÖVP auf Bundesebene aber verbissen fest.
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Auch in Linz wurden so fünf Anträge auf Einführung einer neuen Mittelschule abgelehnt . Obwohl die Stadt Linz sogar ein Drittel der Mehrkosten für eine bessere Individualbetreuung übernehmen würde, verhindert die VP-Blockade auf Bundesebene die neuen Mittelschulen. Oder in den Worten von Ministerin Schmied “Selbst wenn Linz den gesamten Betrag selbst bezahlen würde, kann der Bund nicht mehr Schulen genehmigen.” (OÖN vom 10.06.2010) Bleibt die Frage, wieviele ÖVPlerInnen sich noch für eine Gesamtschule aussprechen müssen, bevor zumindest die beantragten neuen Mittelschulen endlich starten können. Denn das tragische ist: mit jedem Jahr Verzögerung muss ein weiterer Jahrgang an VolksschülerInnen viel zu früh eine Entscheidung treffen, die sich später kaum oder nur sehr schwer wieder korrigieren lässt.